Wie weit ist die Digitalisierung unserer Gesellschaft fortgeschritten?

Ist Ihr Unternehmen auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen gut vorbereitet?

Sicherlich ist Ihnen bekannt, dass das Thema Digitalisierung zu unseren Kernkompetenzen gehört. Aber was ist Digitalisierung im Detail und auf welche Lebens- und Arbeitsbereiche erstreckt sie sich? Was haben Sie als Unternehmer zukünftig zu erwarten und worauf müssen Sie sich einstellen? Hier versorgt Sie beispielsweise unser Digitaler Wissensfundus mit wertvollen, tiefergehenden Hintergrundinformationen.

Grundsätzlich ist an dieser Stelle festzustellen, dass die Digitalisierung ein Prozess ist, der nicht aufzuhalten ist und immer größeren Einfluss auf private sowie berufliche Bereiche nimmt und weiterhin nehmen wird. Das bedeutet jedoch nicht, dass bei der Regulierung der Digitalisierung nicht nachgesteuert werden muss oder dass die Akzeptanz und Offenheit der Bevölkerung gegenüber der Digitalisierung stetig und bedingungslos zunehmen. Spannend ist in dieser Hinsicht ein Blick auf folgende Studie: D21 Digital Index 2020/2021. Laut dieser sinkt die „Offenheit gegenüber Digitalisierung“ sogar um einen Prozentpunkt.

Das mag gering wirken, es zeigt aber auch, dass Digitalisierung nicht in jedem Fall reibungslos verläuft. Zumal der Studie zufolge die drei weiteren Bewertungskriterien, die in den gesamten Digital-Index von 60 einfließen, teils deutlich gestiegen sind:

  • der „Zugang zu Digitalisierung“ um vier Prozent auf 80 %
  • das „Nutzungsverhalten in der digitalen Welt“ um fünf Prozent auf 48 %
  • die „digitale Kompetenz“ um ein Prozent auf 53 %

Wie kann also die Offenheit gegenüber der Digitalisierung abnehmen, wenn alle anderen Faktoren, die Digitalisierung ausmachen, zunehmen? Spätestens hier sollte klar sein, dass die Frage, ob Unternehmen auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen mit nutzerfreundlichen Lösungen gut vorbereitet sind, eine Schlüsselrolle bei der Akzeptanz der einzelnen Digitalisierung-Schritte als auch der Digitalisierung insgesamt einnimmt.

Problemstellungen bei Interviews zur Erhebung von Daten

Die angesprochene repräsentative Studie mit Tausenden von Teilnehmern wurde mithilfe Computer gestützter persönlich-mündlicher Interviews (CAPI) durchgeführt. Mitunter unabhängig von der Erhebungsmethode sind jedoch die vielfältigen Fehlerquellen bei der Erhebung sowie bei der Interpretation von Daten, für die wir Sie gerne sensibilisieren möchte. Damit können Sie sich ein auf Ihre individuelle Situation zugeschnittenes Bild machen, wenn Sie Studiendaten für die Entscheidungsfindung heranziehen:

1) Grundsätzlich ist es so, dass Studienzweck und die unternehmerische Situation im jeweiligen Einzelfall oftmals abweichen können. Insofern kann für bestimmte Betriebe und Branchen ein steigender Digital-Index nur eine Orientierung bieten, aber keine Entscheidungsgrundlage. Hier ist es stets ratsam, auf fundierte Erfahrungswerte von Spezialisten zuzugreifen, welche die Digitalisierungs-Vorhaben von Unternehmen in der Praxis umsetzen – etwa wie wir im Bereich der Verzeichnismedien und darüber hinaus. Es ist vor einer Entscheidungsfindung unseres Erachtens immer ratsam, sich auf den jeweiligen Einzelfall zugeschnitten beraten zu lassen.

2) Es ist mittlerweile sogar mithilfe von Studien nachgewiesen worden, dass Menschen – beschönigend gesagt – nicht nur die Wahrheit sagen. Wenn Interviews geführt werden, können die Angaben, etwa bedingt durch Scham, Einstellung oder auch Lust und Laune schlichtweg unzutreffend sein. Ein hypothetisches, dafür aber ein eingängiges und recht praxisnahes Beispiel: Wenn man jemanden fragen würde, ob er sein Equipment stets auf dem aktuellsten Stand halte und möglichst schnell auf neue Smartphone-Modelle umsteige, so würde er sehr wahrscheinlich die Frage mit „Ja“ beantworten. Die Frage an sich birgt die offensichtliche Verführung, die Wahrheit ein wenig zu schönen, denn wer gibt schon gerne zu, dass er die Aktualisierung seiner Ausrüstung vernachlässigt hat?

Wir möchten das Thema nicht weiter vertiefen. Sie wissen aber sicherlich, worauf wir hinaus möchten: Im Endeffekt liegt es an Ihnen, den für Ihre persönliche unternehmerische Situation relevanten Sinngehalt, der in Studien zweifellos steckt, zu erkennen und zu nutzen. Im Zweifel ist stets eine fachgerechte Beratung empfehlenswert.

80 % sind ein eindeutiges Signal

Ungeachtet dessen, ob die Zahlenwerte von Studien nun wirklich exakt zutreffend sind oder nicht – dass bei der genannten Auswertung der „Zugang zu Digitalisierung“ um vier Prozent auf 80 % gestiegen ist, ist ein eindeutiges Signal. Warum? Nun, weil diese Studie in den vergangenen Jahren laufend durchgeführt wurde und insofern ein eindeutiger Trend zu erkennen ist: Hin zur Digitalisierung. Allerdings möchten wir darauf hinweisen, dass sich die Digitalisierung wie ein fahrender Zug verhält, der immer schneller wird und aufgrund dessen kaum aufzuhalten ist.

Unabhängig davon, welche Angaben die Erhebungsteilnehmer also machten, die meisten Menschen werden festgestellt haben, dass bestimmte Möglichkeiten, Leistungen, Produkte, Dienste und Services ohne die zugehörige digitale Infrastruktur einfach nicht mehr (zufriedenstellend einfach) erhältlich sind. Insofern könnte die sinkende Akzeptanz auch als Anzeichen dafür gesehen werden, dass man sich von den rasanten Entwicklungen, die nicht immer nutzerfreundlich und gewünscht sein müssen, gewissermaßen überfahren, in manchen Fällen sogar zur Digitalisierung gezwungen fühlt. An dieser Stelle wird erneut deutlich, wie wichtig die Implementierung von sinnvollen, sicheren und nutzerfreundlichen Systemen sowie Interfaces ist: Sind die Anwender zufrieden, steigt die Akzeptanz für digitale Lösungen unserer Ansicht nach ganz von selbst.

Ein Vergleich der zur Verfügung stehenden Informationsvielfalt ist Ihr Schlüssel zum Erfolg

Natürlich ist der Digital-Index nicht Ihre einzige Möglichkeit, sich Informationen über den Digitalisierungsgrad der Bevölkerung und die sich dadurch eröffnenden unternehmerischen Chancen zu verschaffen. So hat beispielsweise die Bertelsmann Stiftung eine Studie zu den „Erfolgskriterien betrieblicher Digitalisierung“ veröffentlicht. Dort wird bereits im Editorial festgestellt, dass die „Corona-Krise […] gegenwärtig wie ein Katalysator der betrieblichen digitalen Transformation“ wirkte.

Vergegenwärtigen Sie sich mit Blick auf den Prozess der Digitalisierung bitte noch einmal unser Bild eines fahrenden Zuges, der unaufhaltsam immer schneller wird. Krisen wie die Corona-Pandemie erweisen sich dann sozusagen als eine Art Nachbrenner, der die sich vollziehende Entwicklung maßgeblich forciert und den fahrenden Zug für digitale Nachzügler regelrecht uneinholbar machen kann. Allerdings sind solche Umwälzungen keine Entwicklungen, die von den Menschen freiwillig vollzogen werden – ein gewisser Zwang zur beschleunigten Digitalisierung ist deutlich erkennbar. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Akzeptanz solcher Entwicklungen. Die im Digital Index verwendeten wichtigen Bewertungskriterien: Zugang zu Digitalisierung, Nutzungsverhalten und digitale Kompetenz stehen daher sozusagen naturgemäß im Konflikt mit der Akzeptanz der Entwicklungen oder der im Digital-Index genannten „Offenheit gegenüber Digitalisierung“.

Wenn (Entwicklungs-)Prozesse schneller vonstattengehen, kann das also naturgemäß für Konfliktpotenzial sorgen. Und sofern Sie sich vor Augen führen, dass Akzeptanz und Entwicklungen in entgegengesetzte Richtungen gehen, wird mit einem Mal deutlich, dass schon dieses eine negative Prozent die Differenz erstaunlich groß erscheinen lassen kann. Wie bereits aufgezeigt, lässt sich dieses Problem unserer Einschätzung nach mit zukunftsweisenden Lösungen, für die Nutzerfreundlichkeit eine Selbstverständlichkeit ist, vermeiden oder signifikant abmildern.

Und nun kommen wir zum Digitalreport 2021, einer weiteren interessanten Studie. Hier gibt es erstaunlicherweise alarmierende Einschätzungen, wenn die Jahre 2019 und 2020 verglichen werden: Die Interviewten sind dem Digitalreport zufolge davon überzeugt, dass in nahezu allen Bereichen Digitalisierung und Vernetzung rückläufig sind oder stagnieren. Lediglich der Dienstleistungsbereich macht Fortschritte. Medizin, Verwaltung und Sicherheitsbehörden verzeichnen aus Sicht der Befragten die größten Einbrüche.

Wie kann das sein? Hatten wir nicht soeben noch berichtet, dass die Digitalisierung Fortschritte macht? Und das ist noch nicht alles: Die Führungsspitzen deutscher Konzerne, die schon 2019 mit 89 % aller Befragten deutlich kritische Worte zum Stand der deutschen Digitalisierung fanden, sind sich ein Jahr später zu 92 % sicher, dass die deutsche Entwicklung unzufriedenstellend sei.

Es ist eben alles der spezifischen Fragestellung, des genauen Zeitpunktes der Befragung und der Situation geschuldet. Vergessen Sie nicht, 2020 war Deutschland noch mitten in der Corona-Krise. Der ‚pandemische Zwang‘ offenbarte die Notwendigkeit zur beschleunigten Digitalisierung – letztere war aber bei Weitem noch nicht vollzogen. In so einer Situation sind negative Einschätzungen durchaus verständlich und oftmals auch sehr zutreffend.

Grundsätzlich aber kann gesagt werden, dass Unternehmen, deren Digitalisierungsgrad zu Beginn der Pandemie bereits weit fortgeschritten war, die problematische Zeit wesentlich besser und verlustfreier meistern konnten als die Konkurrenz, die vorwiegend auf analoge Prozesse setzte. Das macht insbesondere die Studie der Bertelsmann Stiftung deutlich, ja mehr noch:

Am Beispiel einzelner Unternehmen wird dort etwa aufgezeigt, dass die digitale Transformation der Schlüssel und essenziell notwendig zum erfolgreichen Fortbestehen war. Transformation wird dort aber auch als kontinuierlicher Prozess gesehen, der längst noch nicht abgeschlossen ist und in letzter Konsequenz auch nicht abgeschlossen werden kann. Als aktuelle Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung werden unter anderem gesehen:

  • die umfassende Prozessdigitalisierung, welche die Grundlage für die
  • daran angeschlossene Prozessflexibilisierung bildet.
  • Eine weitere Herausforderung: die mobile Nutzung von Angeboten durch Kunden

Wir fassen die wichtigsten Punkte zusammen

Die Digitalisierung respektive die digitale Transformation ist in vollem Gange. Sie kann nicht mehr aufgehalten werden. Ob dieser Prozess weit fortgeschritten ist oder noch viel zu weit am Anfang steht, ist eine Frage Ihrer individuellen unternehmerischen Situation.

Für einen großen mittelständischen Betrieb mit vielen Mitarbeitern kann die Digitalisierung völlig unzureichend sein. Ein kleiner mittelständischer Betrieb, der nach bestimmten Traditionen arbeitet und dies auch weiterhin tun möchte, kann sowohl organisatorisch als auch finanziell durch solche Transformationsprozesse überfordert sein. Gut zu wissen ist, dass der Dienstleistungsbereich und Bürotätigkeiten den Sprung in ein fortgeschrittenes Stadium der Digitalisierung in der Regel mit Bravour meistern.

In jedem Fall ist eine Auseinandersetzung mit dem Thema Digitalisierung lohnenswert, da analoge Unternehmensmodelle schlichtweg mehr und mehr an ihre Grenzen im Bereich der Wettbewerbsfähigkeit mit hochgradig digitalisierten Konkurrenten stoßen. Sofern Sie aus Ihren bisherigen Erfahrungen oder solchen Studien nicht ausreichend nutzbare Informationen ziehen können, können wir Ihnen nur eine individuelle Beratung ans Herz legen, die alle für Ihr Unternehmen wesentlichen Faktoren miteinbezieht.

Bei allen Ihren Überlegungen ist noch ein Faktor wesentlich: die Zeit. Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam und immer schneller voran. Dabei werden Softwarelösungen teils noch wesentlich schneller (weiter-)entwickelt als Hardware. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass Sie auf diesen „fahrenden Zug“ nicht erfolgreich aufspringen können. Sie benötigen lediglich eine auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene, zukunftsfähige digitale Lösung. Bei einer guten Planung und ausreichend Mut zum Wandel kann es Ihnen dann schnell gelingen, Anschluss an Wettbewerber zu finden. Mehr noch, sofern Sie diesen Übergang gut angehen, können Sie andere Unternehmen in kürzester Zeit in den Schatten stellen. Auch das ist in einem sich ständig wandelnden digitalen Umfeld möglich.

Die digitale Wechselwirkung zwischen Kunde und Firma

Und nun kommen wir zu einem ganz wichtigen Faktor, der bereits angeklungen ist, aber explizit noch nicht ausgeführt wurde. Hier lassen sich auch die Erkenntnisse aus den diversen Studien gut zusammenführen und verdeutlichen. Wir hatten ja als besondere Herausforderung der Digitalisierung die mobile Nutzung von Angeboten durch Kunden benannt, was insbesondere auch die Studie der Bertelsmann Stiftung deutlich macht. Der D21 Digital Index zeigt auf, was in diesem hervorgehobenen Satz bereits steckt: Die Mehrheit der Bevölkerung Deutschlands verfügt bereits über Mobilgeräte, die ein Höchstmaß an Flexibilität im digitalen Bereich ermöglichen. In der Tat ist es nun an Ihnen als Unternehmer, sich dieser Herausforderung anzunehmen und Mitarbeitern sowie Kunden mobile Zugänge zu Ihrer digitalen Infrastruktur zu ermöglichen, über die Sie bereits verfügen oder die Sie noch aufbauen.

Es ist offensichtlich also mehr da, als das Empfinden in bestimmten Situationen zulassen möchte. Wenn Sie es nicht schon getan haben: Sofern die rechtlichen Rahmenbedingungen für Ihr Unternehmen stimmen, sollten Sie schnell und professionell auf zukunftsfähige Plattformen umsteigen, auf sichere und transparente Lösungen setzen und das vorhandene Potenzial nutzen. Da der D21 Digital Index von Digitalisierungs-Graden zwischen 80 und 90 Prozent berichtet, ist die Grundlage eines umfassenden digitalen Wandels offensichtlich schon längst vorhanden.

Vorausschauend denken

Wir hatten im vorangegangenen Absatz „sichere und transparente Lösungen“ erwähnt. Denken Sie daran, dass die Sicherheit von Systemen und die Transparenz von KI-Anwendungen absolute Priorität bei Ihren digitalen Planungen haben sollte. Warum das so ist? Nun, dem D21 Digital Index zufolge trauen 35 % der Bevölkerung der Digitalisierung nicht, befürchten sogar eine Gefährdung der Demokratie … da lohnt es sich ganz bestimmt, durch Investitionen in Sicherheit und Nachvollziehbarkeit Vertrauen zu schaffen, um auch dieses gewaltige Kundenpotenzial nutzen zu können.

Fazit

Dass die Digitalisierung unserer Gesellschaft – trotz natürlich bestehender Lücken – bereits sehr weit fortgeschritten ist, dürfte mehr als deutlich geworden sein. Ob Ihr Unternehmen auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen gut vorbereitet ist, können letzten Endes natürlich nur Sie selbst entscheiden. Als Entscheidungshilfe können Sie sich, in Anlehnung an unsere Ausführungen zur digitalen Wechselwirkung zwischen Kunde und Firma, fragen, ob Sie alles getan haben, um das bestehende digitale Potenzial, das in der Gesellschaft bereits schlummert, optimal zu nutzen. Sinnvoll ist jedoch auch zu prüfen, ob die Menschen bestimmte machbare digitale Lösungen überhaupt haben möchten. So vermeiden Sie Investitionen in ein Zukunftsthema, das aufgrund mangelnder Akzeptanz überhaupt nicht oder nicht sinnvoll genutzt werden kann.

Bildnachweis Blockchain: Bild von Gerd Altman auf Pixabay